Das "Totenreich" und die "Toten" ...

Jetzt, nachdem die Druckfahnen stehen, hängt der Erscheinungstermin von "Totenreich" noch davon ab, wie schnell die beauftragte Druckerei dafür Kapazitäten freimachen kann. In einem Monat, um den 20. November, wäre also durchaus eine realistische Perspektive. Was ein willkommener Anlass ist, ein wenig (aber nicht zu viel) über das Totenreich preiszugeben. Also, was genau ist das "Totenreich"?

Und wer sind nun die "Toten"? Nun, das zu spoilern, wird mir im Traum nicht einfallen. Was ich preisgeben kann: auch wenn sie so aussehen sollten (nur ein kleiner Tipp: sie sehen im Buch überhaupt nicht so aus, wie auf dem Buchcover, was verschiedene Gründe hat - der Verlag wollte nicht spoilern, er wollte nicht, dass der falsche Eindruck entsteht, dass dies ein Horror-Roman sei und er wollte den Bezug zum Alten Ägypten verdeutlichen), so "tot" sind die gar nicht. Und sie sind auch nicht unbewaffnet. Nebenstehend eine Skizze nur einer ihrer Waffen (ich entwerfe manchmal Räume oder Gegenstände grafisch, um sie besser visualisieren und beschreiben zu können), ein Wurfstern, der, wenn richtig geworfen, eine verheerende Wirkung entfaltet ...

In diesem Buch wurde Bezug genommen auf den zentralen Aspekt der ägyptischen Kultur, die im berühmten "Totenbuch" der Alten Ägypter ihren Ausdruck ebenso gefunden hat, wie in dem exorbitanten Aufwand, der für die Bestattung hochrangiger Würdenträger betrieben wurde. Man kann beinahe sagen, dass damals das ganze Leben auf den Tod ausgerichtet war, beziehungsweise auf das Leben nach dem Tode. Das Totenbuch schildert ausführlich die Voraussetzungen, die an ein Leben nach dem Tode zu erfüllen waren. Zum einen musste der Verstorbene auf die Reise in die Unterwelt (im Ägyptischen: die Duat) gut vorbereitet sein, denn allzu viele Gefahren lauerten auf dem Weg zur Prüfung. Wer nicht wusste, wie er diesen zu begegnen hatte (manchmal genügte es bereits, den Namen des jeweiligen Dämons zu kennen und diesen laut auszurufen, es gab aber auch Karten der Unterwelt, nach denen der Verstorbene sich zu richten hatte, ebenso Zaubersprüche, die in diversen Situationen helfen würden), war verloren. Mindestens ebenso kritisch war die "Prüfung" selbst, bei der das Herz des Verstorbenen in eine Waagschale gelegt wurde und gegen das Gewicht einer Feder der Göttin Maat aufgewogen wurde. War das Herz leicht, der Verstorbene also frei von Sünden, durfte dieser weiterleben. Ansonsten wurde er von dem Monster Ammit verschlungen.

Für das Buch wurde unterstellt, dass dieser Totenkult des Alten Ägyptens einen sehr realen Hintergrund hatte. Die Duat ist hier nicht nur ein Mythos, sondern ein realer Ort, ein Ort, von dem Angst und Schrecken ausgehen konnten. Und als eine der Protagonisten, die russische Archäologin Irina Markovna, den Eingang zu diesem Ort entdeckt und damit zum Auslöser dafür wird, dass dieser Eingang geöffnet wird, ist sie sich dessen nicht bewusst, dass sie damit zu einer Öffnung der Büchse der Pandora beigetragen hat. Denn die "Toten" verzeihen ein Eindringen in ihr Reich nicht so leicht ...

Eine Standardwaffe der "Toten";Das Symbol in der Mitte ist Ägyptologen wohlbekannt, Krummstab und Dreschflegel als Insignien der Pharaonen; Die anderen Zeichen stammen aus der Schrift der "Toten"