Sensenbund

Ein Mann ohne Ziel ... Eine Liebe ohne Zukunft ... Ein Gegner ohne Skrupel

Elias ist ein (Über-)Lebenskünstler, wie er im Buche steht: Mittel- und wohnungslos lebt der alkoholabhängige Peruaner nur für seine Freunde. Die Routine von Gelegenheitsjobs und durchzechten Nächten wird drastisch durchbrochen, als er sich in München für ein Vergewaltigungsopfer einsetzt und dabei die Bekanntschaft der attraktiven Millionenerbin Antonia von Niebuhr macht. Eine Romanze zwischen den beiden steht allerdings schon allein deshalb unter keinem guten Stern, weil offensichtlich jemand versucht, Antonia … umzubringen. Als Antonia schließlich während einer nächtlichen Fahrt spurlos verschwindet, forscht Elias auf eigene Faust nach und stößt auf eine Verschwörung, die nicht weniger zum Ziel hat, als die politische, die militärische, die Finanz- und Wirtschaftsmacht der westlichen Welt zu übernehmen. Doch seine Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt und erst, als er selbst ins Visier der Verschwörer gerät, bemerkt er, auf welch gefährlichen Gegner er sich eingelassen hat … und die Liste seiner Verbündeten ist kurz …

Ulrich Seibert: Sensenbund

Taschenbuch:

ISBN-13: 9-783-7392-1668-3
ISBN-10: 3739216689
Preis: 15,95 €
Erschienen bei: BoD
474 Seiten

E-Book:

ISBN-13: 9-783-7396-7785-9
ISBN-10: 3739677856
Preis: 1,99 €
Erschienen bei: BookRix

Leseprobe ...

Bereits vor hundert Jahren wirkte der Sensenbund, eine geheime Bruderschaft von Reichen, Mächtigen und Einflussreichen, hinter den Kulissen, um die Politik des Kaiserreichs bis ins Dritte Reich nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Doch der Diktator, den sie zuletzt an die Macht gebracht hatten, war nicht so einfach zu beeinflussen gewesen wie erwartet. Erst in der heutigen Zeit erholt sich der Sensenbund von seiner Zerschlagung durch Hitler. Da die Bruderschaft nun nicht mehr national, sondern international aufgestellt ist und ihre Mitglieder überall an den Schaltstellen der Macht sitzen, verfügt sie heute über mehr Einfluss denn je zuvor. Und ihr Großmeister gedenkt, seine Macht jetzt für die Zwecke des Sensenbundes zu nutzen. Doch da sind noch ein paar kleine unbequeme Mitwisser, die den Erfolg der Operation unter Umständen noch gefährden könnten. Der Großmeister beschließt daher, lieber nichts dem Zufall zu überlassen …

Manch einem mag mein Protagonist Elias an den Haaren herbeigezogen erscheinen, manch einem vielleicht etwas zu klischeehaft gezeichnet. Ich würde das als Leser womöglich ebenso sehen, würde ich nicht wissen, dass Elias ... wirklich existiert, wenn auch sein Nachname abgeändert wurde. Das Abenteuer, das er in diesem Buch erlebt, ist selbstverständlich reine Fiktion, aber ich nehme mir bei Romanfiguren, die mir wichtig sind, ganz gerne reale Vorbilder, sowohl optisch als auch charakterlich. Ich denke, auf die Weise lassen sich Figuren authentischer beschreiben. Das Leben des wahren Elias ist wahrlich nicht weniger abenteuerlich als das der Hauptfigur in diesem Buch. Aber ich hoffe sehr, dass er davon eines Tages ... selbst erzählt, denn auch der echte Elias kann ein begnadeter Erzähler sein.

Das Buch wurde irgendwann zwischen 2012 und 2013 geschrieben und lag dann lange herum. Zum einen ist das eine gewisse Angewohnheit von mir. Irgendwann stellen sich bei jedem Buch Zweifel ein und man möchte es eigentlich in die Tonne klopfen oder noch einmal ganz neu schreiben. Es liegen zu lassen, hilft, eine gewisse Distanz dazu zu bekommen. Wenn man das Manuskript dann eines Tages wieder hervorholt und man nicht mehr aufhören kann, zu lesen, nun, dann mag die Zeit für die Veröffentlichung gekommen sein.

In diesem Fall war die Sache nicht ganz so eindeutig. Dadurch, dass die Gegenspieler Mitglieder einer rechtsextremen Bruderschaft sind, die nicht weniger als die Weltherrschaft anstreben, sind in dem Text auch ein paar rechtsextreme Positionen dargestellt. Einerseits sind sie wichtig, um dem "Helden" klar zu machen, mit wem er es zu tun hat, darüber hinaus soll er wie weiland Jesus vom Teufel verführt werden. Daher war es mir wichtig, dass diese Thesen verführerisch, also in sich logisch und plausibel erscheinen, zumindest auf den ersten Blick. Welch ein Narr ich doch war! Aktuelle Ereignisse zeigen leider nur zu deutlich, dass die Leute, die rechtsextremen Rattenfängern auf den Leim gehen, gar keine Ideologie dahinter brauchen. Simple Appelle an primitive Urinstinkte reichen da wohl vollkommen aus. Erschreckend, höchst erschreckend, zumal in einem Land mit einer solchen Geschichte wie Deutschland.

Nun, unser Elias mag nicht der intelligenteste Mensch dieses Planeten sein, aber ganz so einfach ist er dann doch nicht zufriedenzustellen wie einige der "besorgten Bürger", die sich um NPD, PEGIDA und AfD tummeln. Einer meiner Beta-Leser meinte, dass die Art und Weise, wie die Rechtsradikalen in dem Roman argumentieren, geeignet sein könnte, Beifall von der falschen Seite zu provozieren. Gut, einige Figuren in dem Roman widerlegen die Positionen mit sachlichen Argumenten und dennoch ...

Das Letzte, wirklich das Allerletzte, was ich will, ist, rechtsradikalem Gedanken"gut" Vorschub zu leisten. Daher habe ich über diesen Anwurf eine lange Zeit nachgedacht. Schließlich bin ich zu der Schlussfolgerung gelangt, dass ein Leser, der sich in der heutigen Zeit einen Roman mit einem Umfang von fast 500 Seiten genehmigt, sich eine gewisse Bildung angeeignet hat, die ihn befähigt, solche Argumente als das zu entlarven, was sie sind.

Sollte ich mich in dir, dem Leser, irren ... ich könnte mir das wohl niemals verzeihen ...